Battle of Contradictions #4: Global vs. Lokal & Ethical Consumption vs. Convenience

Sarah Schwarzinger

Sarah Schwarzinger

Strategy & Business Innovation Manager, Mediaplus Austria

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Die moderne Konsumwelt ist geprägt von widersprüchlichen Wünschen: Einerseits suchen Konsument:innen nach Vielfalt, Auswahl und globalen Trends. Andererseits sehnen sie sich nach Regionalität, Authentizität und Nachhaltigkeit. Auch beim Thema Nachhaltigkeit zeigt sich ein Dilemma: Der Wunsch, ethisch korrekt zu konsumieren, kollidiert im Alltag oft mit dem Bedürfnis nach Komfort und Preisbewusstsein.

Willkommen im Spannungsfeld von Global vs. Lokal & Ethical Consumption vs. Convenience – einem der zentralen Widersprüche der „Era of Contradictions“.

 

Global vs. Lokal – Der Spagat zwischen Vielfalt und Heimatgefühl

Die Globalisierung hat den Zugang zu Produkten aus aller Welt erleichtert. Plattformen wie Amazon oder Shein florieren – allein in Österreich haben 8 von 10 Menschen im letzten Jahr bei Amazon bestellt, 30.000 Pakete kommen täglich von asiatischen Onlineplattformen.

Gleichzeitig steigt die Wertschätzung für lokale Produkte:

  • 73 % der Konsument:innen geben an, dass sie regionale Produkte wenn möglich bevorzugen.
  • 69 % akzeptieren einen höheren Preis für heimische Waren, um lokale Wirtschaft und Umwelt zu unterstützen​.

Das Label „Made in Austria“ wird weiterhin als Qualitätssiegel wahrgenommen.

Dieses Spannungsfeld zwingt Marken dazu, ihre Strategien anzupassen: Während große Unternehmen zunehmend lokale Elemente in ihre Produkte integrieren, setzen regionale Marken auf Qualität und Authentizität.

 

Ethical Consumption vs. Convenience – Nachhaltigkeit vs. Effizienz

Das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum ist da - dennoch zeigt sich ein klares Muster: Wenn nachhaltige Alternativen teurer oder umständlicher sind, fällt die Entscheidung oft zugunsten der bequemeren bzw. günstigeren Option aus.

·        47 % der Österreicher:innen geben offen zu, dass ihre Einstellungen nicht mit ihrem tatsächlichen Kaufverhalten übereinstimmen.​

 

Preis, Verfügbarkeit und Bequemlichkeit zählen nach wie vor mehr als Ethik:

  • 54 % sagen, nachhaltige Produkte seien zu teuer​.
  • 19 % kaufen nicht nachhaltig, weil sie keine geeignete Option finden.
  • 10 % geben an, keine Wartezeiten in Kauf nehmen zu wollen.

Hier liegt die Herausforderung für Marken: Wie kann Nachhaltigkeit bequem gemacht werden? Erfolgreiche Beispiele zeigen, dass nachhaltige Produkte nicht nur ökologisch vorteilhaft, sondern auch praktisch und erschwinglich sein müssen.

 

Wie Marken auf diesen Widerspruch reagieren können

Wer relevant bleiben will, muss Brücken bauen – zwischen Wunsch und Wirklichkeit, Idealismus und Alltag:

  • Hybride Positionierung: Globale Marken mit lokalem Zugang und regionalem Storytelling.
  • Bequeme Nachhaltigkeit: Weniger Aufwand, mehr Transparenz, gleiche Funktionalität.
  • Say-Do-Gap schließen: Kommunikation, die realistische Alltagsszenarien aufgreift und zeigt, wie kleine Schritte Wirkung zeigen.

Marken, die diese Balance finden, profitieren langfristig von einer stärkeren Kundenbindung und einer höheren Relevanz im Markt.

Fazit: Die Zukunft liegt in der Balance

Globalität schließt Regionalität nicht aus. Ethischer Konsum muss nicht kompliziert sein. Konsument:innen wollen das Beste aus beiden Welten – und sie entscheiden situativ. Marken, die ihnen echte Optionen bieten, klare Orientierung geben und Convenience mit Haltung verbinden, setzen sich durch. Denn am Ende gilt: Nicht der Widerspruch ist das Problem – sondern die fehlende Antwort darauf.

Im nächsten Teil der Blogserie beschäftigen wir uns mit Promotions vs. Subscriptions – einem weiteren zentralen Widerspruch der modernen Konsumwelt.

 

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